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TSR Olympia Wilhelmshaven e.V.

Für herausragende sportliche Leistungen kennen nicht nur Wilhelmshavener den Bereich der Sportakrobatik des TSR Olympia Wilhelmshaven e.V. Auch über die Grenzen unserer Stadt hinaus ist der Verein durch die Leistung und das Engagement aller Trainer:innen, der Sportler:innen und weiteren Mitwirkenden bekannt. Im folgenden Interview haben wir Timo und Silvia Spieß persönlich interviewt und bekamen einen Einblick in den familiären Zusammenhalt, der diese Erfolge erst möglich machte.

Gerd Möller-Stiftung: Frau Spieß, Herr Spieß, die Sportler:innen und Sie als Trainer:innen haben hier eine wunderschöne Halle in der sie trainieren. Wie kam es dazu?

Timo Spieß: Die Halle selbst haben die Vereinsmitglieder, deren Eltern und wir in aufwendiger Eigenleistung saniert. Zusammen flossen hier mehr als 2.000 Arbeitsstunden hinein und wir verfügen nun über circa 320 Quadratmeter Trainingsfläche, auf die wir sehr stolz sind. Unsere Halle ist bei vielen Wilhelmshavenern wahrscheinlich noch als Salzahalle bekannt. Ihren heutigen Namen „Kristina-Gieseler-Halle“ trägt Sie aufgrund meiner Schwiegermutter, die diesen Bereich in Wilhelmshaven mit viel Hingabe für die Sportler:innen zu dem gemacht hat, der er heute ist.
Die Halle ist Leistungsstützpunkt, in dem wir ungestört,
zu jeder Zeit und ohne großen Auf- und Umbau trainieren können. Für diese Möglichkeit sind wir sehr dankbar.

Gerd Möller-Stiftung: Ihr Verein feiert große Erfolge, zuletzt bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft oder auch durch die Erfolge bei der Sportakrobatik-Europameisterschaft in Varna (Bulgarien). Wie trainieren ihre Sportler:innen für solche Erfolge?

Timo und Silvia Spieß: Wir trainieren vor den Wettkämpfen fünf bis sechsmal drei Stunden. Das Training besteht dabei aus einer Stunde Dehnen und Ballett, danach folgt das Training der Elemente, des Tempos und der Balance. Anschließend folgt für 30 Minuten Krafttraining, um die Muskulatur unserer Sportler:innen zu stärken.
Vor wichtigen Wettkämpfen gehen wir zusätzlich auf Lehrgänge wie zum Beispiel in Frankfurt. Hier wird mehrere Tage am Stück der Fokus auf das Training gelegt.

Gerd Möller-Stiftung: Die Kinder trainieren immer in Paaren. Gibt es hier bestimmte Regeln?

Timo und Silvia Spieß: Ja, natürlich gibt es auch hier Regeln. Zusammengefasst dürfen 30 cm Unterschied zwischen den Partner:innen existieren. Je größer der Abstand zwischen beiden, desto mehr Punktabzug wird schon vor dem Wettkampf gewertet.

Gerd Möller-Stiftung: Das klingt nach einer Menge Arbeit, dass Sie sicherlich vollkommen beschäftigt.
Wie vereinen Sie alles miteinander?

Timo und Silvia Spieß: Wir gehen in unserer Arbeit hier auf und für uns ist es wichtig, dass alle Kinder glücklich sind. Wir als Verein sind alle ehrenamtlich tätig und investieren deshalb auch neben unseren Haupttätigkeiten viel Zeit, um als Beiwerk die Träume der Kinder zu erreichen. Dazu ist viel Engagement nötig, welches wir aber gern leisten. Wenn alle Ihre Kräfte bündeln, dann klappt der Traum.

Gerd Möller-Stiftung: Sie haben auch ukrainische Trainer:innen und Sportler:innen im Team, haben diese neue Impulse in ihren Verein gebracht?

Timo und Silvia Spieß: In der Ukraine trainieren die Sportler:innen jeden Tag vor der Schule und im Anschluss an den Unterricht. Das ist natürlich hier nicht so und ein essenzieller Unterschied. Für uns ist es wichtig, dass die Sportler:innen nicht nur in der Halle, sondern auch in der Schule gute Leistungen bringen. Deswegen geht die Schule immer vor. Selbstverständlich besteht ein Miteinander zwischen den ukrainischen Trainer:innen und Sportler:innen. So pflegen wir einen familiären Umgang. Vielleicht haben Sie auch gesehen, dass hier überall Post-its mit deutschen Begriffen kleben, die allen helfen, die richtigen Wörter zu verwenden. Zusätzlich engagieren wir uns zusammen mit der Diakonie dafür, dass unsere Vereinsmitglieder dreimal wöchentlich für 45 Minuten einen Deutschkurs besuchen. Wir sind als Verein eine Familie und möchten somit, dass es allen Mitgliedern gut geht und sich diese entfalten können.

Gerd Möller-Stiftung: Sie werden durch uns gefördert. Wobei konnte unsere Stiftung Ihnen bisher helfen und was für Möglichkeiten ergeben sich für den Verein?

Timo und Silvia Spieß: Alles wird dadurch möglich und fördert unsere Sportler:innen auf dem Weg zur Spitze! Erfolge erzielen sich im Vereinssport oft durch viel ehrenamtliches Engagement und die Unterstützung durch Stiftungen wie die Gerd Möller-Stiftung. Durch diese Fördergelder hatten und haben wir die Möglichkeit, die Halle zu sanieren, das Training aufrecht zu erhalten und auch die teuren Wettkampfanzüge zu finanzieren und dafür sind wir sehr dankbar.